Die Vätternrundan feiert 60. Jubiläum:
irgendjemand hatte die brilliante Idee, das Unterfangen aus dem Jahre 2015 zu wiederholen.
Damals haben Schorni, Wolf und Bolle die 50. Auflage durch das Abfahren der Runde auf Oldtimer-Rädern zelebriert.
Dies wurde sogar in Artikeln der lokalen Presse verarbeitet und dann zur Erinnerung auf Leinwand gepresst:
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diese Foto-Leinwand hängt bei den 2015er Teilnehmern |
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In diesem Jahr nun fahren sogar 4 Oldtimer durch die schwedische Landschaft, Herr Fieburg wollte auch mal auf dem "Eisenschwein" reiten. Und so übernimmt dieser Jensen
auch weitestgehend die Planung durch Buchen der Fährverbindung und eines Ferienhauses. Da es aktuell keine Verbindung zwischen Rügen und Trelleborg gibt, muss die
Route über Rostock gewählt werden. Klarer Nachteil: 6 Stunden Hinweg und sogar 7,5h für den Weg zurück.
Die Bude wird bei Airbnb gefunden, liegt ca. 20km außerhalb von Motala. Auf Zeltplatz hat von den Oldie-Fahrern keiner Bock, die Lage am See scheint schon verlockend.
Fieburg bucht alles, legt die Kohle aus und sammelt später die Beiträge wieder ein. Die Anmeldung für die Vättern dagegen wollen / sollen die Teilnehmer solo durchführen.
Und hier kommt es zu Problemen, denn man benötigt ein Kundenkonto mit Login-Daten. Alle sind schon mal gefahren und so müsste wirklich jeder so ein Konto haben.
Schorni, Wolf und Bolle haben aber eben vor 10Jahren das letzte Mal teilgenommen und so hat der ein oder andere Probleme, die relevanten Daten zu finden. Großes Gelächter
in der IT-affinen Szene. Final jedoch klappt das irgendwie auch, alle bekommen ein Ticket und die Startzeit wird für 21.32Uhr arrangiert.
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die wichtigen Orte in und um Motala |
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12.06.: Abfahrt in Stralsund:
Bolle findet sich 5.45Uhr bei Wolf ein; viel zu früh, wie dieser findet. Ab geht's in den Martinsgarten, wo Herr Fieburg und Verena schon warten.
Jensen springt rein, vergisst leider sein Handy. Kaum abgefahren meldet sich Verena telefonisch: ob Jens sein Telefon nicht mitnehmen wolle? Also wird umgedreht.
Nun geht es ab zu Schorni, der die Lebensmittel einlädt.
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4 Oldies müssen mit und ein Rennrad vom HANSE-Klinikum-Radler Jürgen |
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Endlich Abfahrt nach Rostock. Wolf und Bolle machen es sich hinten gemütlich und köpfen schon bald das erste
Bier. Die beiden Jensen, so der Deal, werden das Auto bewegen. Prost!
Am Fährterminal steht man dann eine knappe Stunde in der Warteschlange, das zweite Stralsunder Auto mit Siggi trifft auch bald ein. Rauf auf den Kahn, ab ins Restaurant und
futtern. Dann muss man irgendwie die Zeit absitzen: lesen, pennen, futtern ... und wieder von vorne.
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Ausfahrt aus dem Fährhafen Rostock |
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In Trelleborg angekommen wird sofort der Weg nach Norden eingeschlagen; 440km sind es bis nach Motala, die Fahrt wird ca. 5 Stunden dauern.
Und mmer schön auf das Tempo achten (sonst teuer, teuer, teuer)!
Auf der Rundan-Webseite lässt sich in Erfahrung bringen, dass die Abholung der Unterlagen noch bis 20Uhr möglich ist. Das sollten wir schaffen.
Und es wird geschafft; gegen 19.30Uhr ist man in der Gegend, parkt kostenlos in Zentrumsnähe und geht gemütlich zum Hafenbereich, wo die "Bike Expo" stattfindet.
Hier muss man lediglich die Startkarte mit der QR-Code präsentieren, schon bekommt man seine BIB mit Sicherheitsnadeln. Ja, das war's schon. Man schaut sich kurz
auf der Expo um: hier ein interessantes Radl, dort Klamotten, einige Buden mit Futter. Aber keine Bowu oder Bratwurst, wie es bei uns üblich wäre. Der eine oder
andere hätte schon wieder Hunger und würde sich ein Abendessen gönnnen. So aber wird entschieden, dass es ohne Speisen direkt zum "Z Parkens Campingplatz" geht,
wo Siggi & Co logieren. Hier muss das 5. Rad, das sich in Wolf's Transporter befindet, abgeworfen werden. Erst dann sind alle wesentlichen Aufträge des heutigen Tages
erledigt und man kann das Ferienhaus ansteuern.
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Dieses Ferienhaus hat der Fieberg-Jens für die Gruppe gebucht |
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Die letzten Meter zum Ferienhaus sind recht abenteuerlich, da man sich nur noch auf Schotterpisten durch den Wald vorarbeitet. Dann aber ist man positiv überrascht, denn
die Bude steht direkt am See und ist optisch in gutem Zustand. Das Auto wird geparkt, entladen und das Haus bezogen. Bierflasche auf und Prosit, endlich angekommen.
Und wenige Minuten später trifft auch der Hausherr und Gastgeber ein, Rudolf. Auf die kurze Einweisung folgt eine gemeinsame Bier- und Schnapsrunde, die auch
nach Rudolf's Abfahrt fortgesetzt wird.
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Abendessen für Fortgeschrittene |
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Interessant, dass der halbe See zum Haus gehört. Fischreich soll dieser See sein, also vielleicht auch eine gute Idee für angelfreudige Gäste?
Das müssen wir Meini mitteilen, denn dort angelt inzwischen ein Großteil der Familie.
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Haus am (privat)See |
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Der Anreisetag ist erledigt, Zeit für die Aufteilung der Betten:
im Obergeschoss des Hauses gibt es 2 Schlafzimmer. In dem einen kann man das Doppelbett trennen und hat nun 2 Einzelbetten. Hier hat sich Schorni einquartiert und Herr
Fieburg wird sich dazu gesellen. Somit hat Bolle, welch ein Luxus, das zweite Schalfzimmer mit Doppelbett für sich allein. Denn der Wolf wird unten im Wohnzimmer auf der
Couch nächtigen.
Gute Nacht
13.06.:
Oje, Wolf hat nicht gut gepennt: es hängen Tierschädel an der Wand und da fühlt Opi sich nicht recht wohl. Doch das Frühstück wird ihn beruhigen und stärken.
Der Schwatte hat schon den Tisch gedeckt ...
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was für ein Leben ! |
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Schorni und Fieburg wollen nach Motala für Sightseeing und shopping. Wolf und Bolle dagegen faulenzen: bissl lesen, bissl pennen.
Für den Nachmittag ist Nudelessen a la Schorni angesetzt, mit Bolognese in Rotwein getränkt. Dafür ist Schorni bei solch Ausflügen bekannt.
Er schnippelt und schnippelt, lässt köcheln und serviert ein leckeres Essen vor der Rundan. Dazu wird Weinschorle gereicht ...
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Gut, wenn man einen Koch dabei hat |
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Nun wird es Ernst:
Start für die Stralsunder ist 21.32Uhr. Aber man möchte ab 19.30Uhr die Abfahrt der Pioniere und Veteranen beobachten, daher wird um 18Uhr vom
See nach Motala gefahren. Ziel ist der "Z Parkens Campingplatz" bei Siggi und Co, denn hier wird das Fahrzeug für die Nacht abgestellt.
Alle Anwesenden bereiten sich auf den Einsatz vor. Hier werden nun die Räder entladen und die Klamotten gerichtet. Schon jetzt erregen die alten Rösser Aufmerksamkeit.
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die hoch gezüchteten Maschinen sind bereit für die 315km-Runde |
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Hektisches Treiben im Start- und Zielbereich zu Motala:
es gibt 3 Startgassen, in denen sich jeweils 60 Radler sammeln und alle 2 Minuten auf die Strecke geschickt werden.
Auffällig: die Kontrollen beim Betreten dieser Gassen sind
lasch. Früher wurde streng auf Helm und Beleuchtung geachtet, heute könnte jeder mit irgendwelchem Müll auf die Reise gehen.
Wer noch etwas Zeit bis zum eigenen Start hat, legt sich irgendwo auf die Wiese und entspannt. Leider werden zu viele Räder durch die Gegend geschoben, die durch den extrem
lauten Freilauf auffallen. Wir haben uns immer schon gefragt, was diesen Krach verursacht und wieso. Im Netz findet man dazu:
Für die Geräusche im Freilauf sind in der Regel die Sperrklinken verantwortlich. Je mehr von ihnen vorhanden sind, desto mehr Geräusche werden erzeugt.
So kann die Lautstärke ein Zeichen für einen besonders hochwertigen Freilauf sein.
Oha, Krach steht für Qualität. Dann bleiben wir doch lieber bei weniger hochwertiger Technik und haben es dafür ruhig.
Ein einziger Pionier soll noch an der Rundan teilnehmen, so hört man und so kann man es im Netz nachlesen. Im
swedenherald vom 12.Juni 2025 findet man diesen
Artikel
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kurzer Screenshot des Artikels vom swedenherald |
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21.32Uhr:
endlich geht es los. Beim Nachdenken über die nächsten Stunden und Kilometer wird es dem einen oder anderen schon mulmig. Wie war das denn vor 10Jahren?
Damals wurden 19.28h eingebucht, für 300km. Seit wann muss man denn hier 315km ableisten?
Im Netz findet man dazu:
Durch die neue Strecke der Vätternrundan wird die Gesamtstrecke ab 2020 ganze 315 km betragen, also ca. 18 km mehr als bisher.
Die Kursänderung betrifft den letzten Streckenabschnitt, vom Norden des Sees zurück nach Motala.
Anstatt wie bisher der stark befahrenen Bundesstraße 50 zu folgen, verläuft die Strecke nun über Askersund, Åmmeberg, Zinkgruvan und Godegård zum Zielort Motala.
Auf dem neuen Streckenabschnitt verkehren im Durchschnitt achtmal weniger Kfz als auf der bisher befahrenen Bundesstraße. Das spricht für einen guten Sicherheitsgewinn.
Außerdem, so der Veranstalter, sei die neue Strecke eine sehr schön zu fahrende Straße.
18km mehr?? Egal.
Das bedeutet mit den alten Rössern ja sicher eine weitere Stunde. Oje oje ..
Radeln, radeln, radeln ... einfach ein paar Kilometer abspulen.
Aus der Startgasse fahren die Oldtimer natürlich am Ende des 60er Feldes los. Links / Rechts-Kombination und schon hat man Motala verlassen. Es dauert nicht lange, schon steht das
erste Rad mit Panne am Wegesrand. Das macht sicher Spaß: kaum losgefahren, schon mit Reparatur beschäftigt.
Für die Oldies hat man auch Material und Werkzeug an Bord, man weiß ja nie. Wolf und Bolle sind wenigstens ein paar Mal mit den Schweizer Armeerädern unterwegs gewesen, so
z.B. auch beim 3tägigen Herrentagsausflug auf Rügen. Herr Fieburg hat sich das Schweizer Velo von Heiko P. geliehen und war zum Test genau 1x in Barhöft. Und wenn man den
Aussagen des Schwatten glaubt, dann hat der sein Schornsteinfegerrad gar nicht bewegt und nur Luft aufgefüllt. Das klingt irgendwie nicht nach einer
professionellen Vorbereitung.
Schorni erregt mit Rad und Uniform noch immer Aufmerksamkeit, er wird häufig bewundert und auch angesprochen. Der große Schorni hat kleine Schornis dabei und verteilt diese
an seine Fans:
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der große Schorni verschenkt kleine Schornis |
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Ein paar Kilometer sind geschafft und irgendwann ist das 300er Schild zu sehen: HURRA, "nur noch" 300km zu fahren.
Und so geht es hinein in die Nacht, Ziel ist immer das nächste Depot mit dem ersten großen Zwischenziel am südlichen Ende des Sees: Jönköping.
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Strecke um den See & Höhenprofil mit Depots |
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Realtiv schnell zwackt es hier und schmerzt es dort: die Sitzposition ist suboptimal und man rutscht häufig auf dem Sattel umher. In den Armen und Händen "summt" es, als
gäbe es überall Musikantenknochen. War das in 2015 auch so? Die Teilnehmer von damals wissen es nicht genau. Aber im Bericht von damals finden sich dazu auch keine Angaben.
Daher soll der Schmerzpegel der 2025er Tour genauer beleuchtet werden:
ES TUT WEH !!!!
Schorni, in 2015 fast durchgefahren mit seinem Schornsteinfegerrad, steigt heute früh im Rennen an den Anstiegen ab und schiebt.
Herr Fieburg schließt sich an, während Wolf und Bolle (noch) bergan radeln. Man trifft sich oben immer wieder und fährt in Gruppe weiter, bis zur nächsten Steigung.
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die klugen Athleten sparen Kräfte und schieben bergan |
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Jönköping:
Im Bericht aus dem Jahr 2015 kann man diese Passage finden und es lässt sich (fast) 1:1 übernehmen; nur das Überholen stimmt so nicht mehr. Hier und dort überholen
wir mal übergewichtige Teilnehmer(innen), die uns auf den Abfahrten sofort wieder kassieren:
Wer es bis dort schafft, hat ein Drittel der Strecke absolviert und darf sich auf ein warmes Essen freuen. Der Weg dorthin ist geprägt von Anstiegen und langen Abfahrten.
Erstaunlicherweise überholen die 3 Oldies an den Bergen auch Rennräder, das verblüfft sowohl die Überholenden als auch die Überholten. Auf den Abfahrten aber ist den alten
Rädern eine natürliche Grenze gesetzt: wenn die maximale Abfahrtsgeschwindigkeit erreicht ist, und diese ist auf jeden Fall akzeptabel,
hilft auch Treten nicht mehr; die Übersetzung ist längst ausgereizt und die Beine bilden nur noch eine rotierende Scheibe.
Schneller wird man so nicht und die Rennräder ziehen in atemberaubender Geschwindigkeit vorbei. Wolf versucht fast immer, durch gebeugte Körperhaltung
noch ein zehntel km/h zu gewinnen.
Im Depot Jönköping gibt es warmes Essen und noch immer stehen Köttbullar mit Kartoffelpüree und Preiselbeeren auf dem Speiseplan.
Hier in der Halle könnte man sich auch hinlegen und pennen, einige "Sportler" nutzen dieses Angebot. Für die Oldtimer-Fraktion ist dies noch keine Option, es müssen
zunächst noch viele viele Kilometer abgespult werden. Nächstes großes Ziel ist Hjo, auch dort wird warmes Essen gereicht. Und dort in der Gegend haben wir auch früher schon
gelegen und gepennt. So soll es auch in diesem Jahr gemacht werden.
Bei den großen Depots werden die Zeiten bei Ein- und Ausfahrt erfasst und so wurde dies gelistet:
Für die Fahrt durch die Nacht hat Schorni den Dynamo angeworfen, die Geräusche sind deutlich zu vernehmen. Besonders bei den Abfahrten scheint das Ding bald abzuheben aufgrund
der Rekord-Umdrehungen. Die Beleuchtung ist aber top und stabil.
Die Schweizer Velos haben auch Dynamos, alle funktional. Man hat sich aber für moderne Beleuchtung
entschieden und befestigt LED-Strahler an Front und Heck. Bei Fieburg und Wolf gibt es mehrfach Aussetzer bei der Heckbeleuchtung; ja ja- die moderne Technik 😉.
Die Schmerzen nehmen zu und in der Nacht ist es auch frisch. Frost an Händen und Füßen (für Fahrer ohne Handschuhe), Haltungsschäden durch stundenlanges Sitzen und Vibrationen in den Händen.
Entweder sind wir empfindlicher geworden oder wir haben das Schmerzlevel früherer Fahrten einfach verdrängt. Es lässt sich wirklich nicht leugnen: wir sind alle 10Jahre
älter !!!
Große Freude bei der Ankunft in Hjo: hier liegt das Depot am Hafen und wir haben mehr als die Hälfte der Strecke geschafft. 171km wurden geradelt, 144km to go.
Aber erstmal die Wampen befüllen.
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Schorni macht Faxen, Wolf wirft Schmerzmittel ein |
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Wolf hat Nachricht von Siggi erhalten: Siggi hatte Schaltungsprobleme und musste sich von den Helfern zum nächsten Depot mit Werkstatt fahren lassen. Der Schaden konnte
behoben werden und somit stand einer Weiterfahrt nichts im Wege. Er hat sich auch wieder massieren lassen - ein großer Profi !!!
Die Pause in Hjo dauert wieder etwas länger, fast 50 Minuten.
Im Bericht aus dem Jahr 2015 kann man diese Passage zum Depot in Hjo finden:
In Hjo gibt es traditionsgemäß Lasagne, die traditionsgemäß sehr bescheiden schmeckt. Alternativ oder ergänzend kann man sich aber auch Kornflakes / Müsli zusammenstellen.
Mit gefüllten Mägen legen sich die 3 Oldies auf eine Wiese zur Mittagsruhe; eine Viertelstunde möchte man sich gönnen. Wahrscheinlich dauert das Schläfchen etwas länger,
die Pause in Hjo dauert insgesamt fast eine Stunde.
Gefühlt war dies die Mittagspause, die Uhr jedoch zeigt gerade 8 Uhr. Das bedeutet aber auch, dass die Gruppe schon 12 Stunden unterwegs ist.
Die Oberschenkel brennen seit Kilometer 80 und es ist klar, dass die Reststrecke nicht einfach zu bewältigen sein wird.
Ah, auch damals haben die Oberschenkel gezwackt. Beruhigend.
Nun freuen wir uns auf unsere eigene kleine Schlafpause mit Bier. Wir hatten zuvor vereinbart, dass wir Hjo verlassen und die erste Möglichkeit, eine Wiese oder etwas
ähnliches, für diese Pause ansteuern. Es dauert nicht lange, bis wir fündig werden. Bier auf, Flüssigkeit unter die Bedürftigen ausgeben, hinlegen.
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So feiert man 60 Jahre Vätternrundan? Komische Positionen zum radeln |
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Genau 4 Bier hat Schorni auf seinem Lastenrad eingelagert, diese gilt es auf die 315km aufzuteilen (in 2015 wurden Radler konsumiert).
Hier, am Rande von Hjo, wurde Bier #1 geleert. Und nach einer kurzen Ruhephase geht es wieder auf die Piste.
Große Freude kommt beim Schild "100km" auf: hier steht auch der Prediger / Pfarrer am Berg und beschallt die Radfahrer mit Geschwafel. Wolf hatte die Idee, ein Gruppenfoto zu machen
und hat sich, etwas vorausfahrend, schon am Seitenstreifen breit gemacht. Leider hat er seine Idee nicht ausreichend an die Mitstreiter kommuniziert, denn diese fahren einfach
am 100er Schild vorbei. Dafür wird beim nächsten Abzweig erneut für eine Bierpause angehalten. Und man glaubt es kaum: Wolf muss auch mal ins Gebüsch zum erleichtern.
Sonst gehen immer nur die anderen ...
Eines der Depots, es dürfte wohl Boviken sein, muss man nicht ansteuern. Leider merken wir dies zu spät: das Ding ist klein und schmal und völlig überfüllt.
Hier muss man zunächst die Räder durch die Massen schieben, völlig bescheuert. Und wir erinnnern uns, dass wir dies vor 10 Jahren schon genauso empfunden haben.
Weiter gehts:
Irgendwann sind nur noch 15km zu radeln, das letzte Bier wird am Wegesrand verzerrt. Die Laune ist gut, denn die Ziellinie ist nicht mehr weit entfernt.
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Schon besser: das Jubiläum wird begossen |
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Motala ist in Sicht, die letzten Kilometer fährt man auf dem Highway und trifft quasi auf den "Z-Parkens Campingplatz". Von hier sind es noch 3 Kilometer ins Stadtinnere
und schon ist man im Ziel. Bravo, 315km sind absolviert und die Uhr zeigt noch nicht 20Uhr.
22 Stunden und 20 Minuten werden als Fahrzeit eingebucht; das ist doch etwas mehr als zuvor gedacht, final aber ist diese Zeit völlig ok. Wir sind pannenfrei über die Strecke
gekommen und niemand ist gestürzt. Wie schon in 2015 gab es unschöne Geräusche aus dem Velo-Tretlager vom dicken Bolle. Das gehört wirklich mal untersucht.
Es gibt die typische Rundan-Medaille. Wolf meint zu erkennen, dass diese Medaille größer sei als die Vorjahresmodelle. Und das Band sieht so ordentlich aus. Egal,
das prüfen wir später. Nun geht es zur Zielverpflegung mit Kaltgetränken und Burgern. Jammi, endlich futtern.
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Hurra, die 60. Vätternrundan ist geschafft |
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Wir müssen nun wieder zum "Z-Parkens Campingplatz" radeln, wo Wolf's Auto steht und die anderen Stralsunder schon stundenlang ausruhen. Freudig der Empfang und wir können
das erste alkoholhaltige Getränk schnorren. Die Räder werden eingeladen und die Fahrt führt zurück zum Ferienhaus am See.
Packen, duschen, essen, trinken .. alles erfolgt gleichzeitig. Und Schorni legt fest: Abfahrt morgen früh Punkt 6Uhr !!! Und Schorni ist der Boss. Brav und anständig
legt sich der Schwatte vorbildlich zu Bette, während die anderen Gesellen noch zechen und TV glotzen. Und so wurdert es nicht, dass morgens alles etwas verzögert stattfindet.
Wolf röchelt um 5.45Uhr noch immer und muss dann direkt in die Klamotten und ins Auto springen. Die 6Uhr - Marke verfehlen wir leicht, sind aber noch gut im Zeitplan.
Die Fähre soll 12Uhr von Trellborg ablegen, da haben wir genügend Zeit ...
Die beiden Jensen sind noch immer Fahrer, während die Langenstrassen-Bewohner es sich hinten gemütlich machen. Da wird mal ein Bier getrunken, bissl gelesen oder einfach nur die
Mega-Tüte mit Erdnusslocken niedergemacht. Wolf fällt immer wieder ins Koma und röchelt.
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Wolf radelte, trank Bier und versank in tiefem Schlaf |
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Bei Ankunft in Trellborg ist noch etwas Zeit und so wird der Bahnhof mit dem Zugangstor zum Hafengelände besucht. Erinnerungen an die Zeiten der Königslinie.
Die Route am Hafen zu Trelleborg ist recht abenteuerlich: der Fieberg-Jens war nun 4 Jahre infolge bei der Vättern und kennt sich scheinbar aus. Sonst könnte man es den
Fahrern nicht verübeln, wenn man den Weg zur Fähre nicht gleich findet. Richtig schlecht beschildert.
Und nun geht es auf die 7,5 stündige Fährfahrt nach Rostock. Warum so lange, die Hinfahrt hat doch "nur" 6 Stunden gedauert? Wir wissen es nicht. Wieder futtern, Bier trinken,
lesen, pennen. Viel Zeit, um die Ergebnisse der Vättern zu prüfen und auch in die eigene Historie.
Wolf hat 4 offizielle Rennen beendet, war aber häufiger dabei. So hat er ja mal eine Karte von Meini übernommen und offenbar nicht umgemeldet.
Schorni hat auch 4 Einträge, ist aber "nur" 2x durchgekommen. 2x mit Oldtimer würde ich sagen. Und 2x durfte er nicht teilnehmen auf Befehl seiner Chefin.
Der Fieberg-Jens hat 5 Einträge, davon 4 in den letzten 4 Jahren. Aber was war denn 2012 los?
Bolle hat 4 erfolgreiche Teilnahmen: 2x Rennrad, 2x Oldtimer.
Mit den noch spürbaren Schmerzen sind sich fast alle einig, dass man die Vättern nun nie wieder fahren wird. Man weiß aber auch, dass es für 5 Teilnahmen eine besondere
Medaille mit einer eingeprägten 5 geben würde. Na, vielleicht doch noch Bock auf eine weitere Fahrt?
Einige der hier genannten könnten sich bei der nächsten Teilnahme
so eine Sondermedaille schnappen.
Der Fieberg macht es bestimmt auch in 2026.
Daheim angekommen wird der Medaillenspiegel geprüft. Und tatsächlich: die neue Medaille ist etwas größer und das Band ist stabil und andersfarbig.
Wolf hat nun 6 Medaillen in Summe, somit müsste er 2x unter seinem Künstlernamen geradelt sein.
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links präsentiert Wolf seine Vättern-Ausbeute, rechts die Exemplare von Bolle |
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Wolf erhält den Auftrag, die Velos zu pimpen: die Jahreszahlen, in den Rahmen gestempelt, sind relativ schwer zu erkennen und sollen gülden aufgefüllt werden.
Erledigt der Restaurator sofort:
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die Velos in ihrer ganzen Pracht, nun mit Baujahr in Gold |
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Und somit ist die 2025er Rundan Geschichte. Ein
"see you in Motala" stellen wir dieses Mal nicht unter den Bericht. Eventuell als Frage?